Auch der Ortsverein Senden war im Hochwassereinsatz 2021 in Eschweiler und Heimerzheim/Swisttal mit insgesamt 4 Helfern und unserem Rettungswagen.
Vorweg muss man sagen, dass die Bilder und der Bericht nicht das wiedergeben können, was wirklich da unten passiert ist.
Unser Mitgefühl ist bei den Betroffenen und Angehörigen sowie bei den Einsatzkräften, die noch immer dort wahnsinnig gute Arbeit leisten.
Alarmierung PTZ-10 Kreis Coesfeld
Am 15.07.2021 um 04:59 Uhr wurde der PTZ-10 Kreis Coesfeld nach Eschweiler alarmiert.
Im PTZ-10 Kreis Coesfeld sind folgende Fahrzeuge des Ehrenamts und Hauptamts an diesem Einsatz beteiligt gewesen:
- RK COE 01-ELW1-2
- RD COS 01-RTW-01
- RD DÜL 01-RTW-03
- RD ASC 01-RTW-02
- RK SND 01-RTW-11
- RK ROS 01-RTW-11 (als KTW besetzt)
- RK DÜL 01-RTW-11 (als KTW besetzt)
- EECOE 01-KTWB-01
- EECOE 02-KTWB-01
Nach dem sich der PTZ-10 am Autohof in Senden getroffen hat, ist man von dort aus, in einem Marschverband, Richtung Eschweiler gefahren. Auftrag war zu diesem Zeitpunkt, ein Krankenhaus zu evakuieren, welches unter Wasser stand und keinerlei Strom mehr hat. Somit waren u.a. Beatmungsgeräte ohne Funktion.
Die Besatzungen des PTZ-10 wussten, dass es hierbei um höchste Eile ging, da evtl. das Leben der Patienten noch auf dem Spiel stehen.
Als der PTZ-10 Coesfeld am Sammelpunkt, eine Kaserne der Bundeswehr, nach ca. 4 Stunden fahrt eingetroffen war, hieß es warten auf den Einsatzauftrag. Neben dem Kreis Coesfeld standen weitere 4 PTz-10 dort, u.a. aus dem Kreis Borken und Steinfurt. Ebenfalls standen Wasserrettungszüge der DLRG sowie Einheiten des THW dort im Sammelraum.
Gegen 18:00 kam dann endlich der Einsatzauftrag für den PTZ-10 Kreis Coesfeld, zum Krankenhaus in Eschweiler zu fahren und Patienten in andere Krankenhäuser zu transportieren. Auf dem Weg zum Krankenhaus konnten unsere Helfer sehen, was das Wasser für eine Kraft hatte.
Man fragt sich, wieso erst am Abend der Einsatzbefehl. Ganz einfach, bis zum Nachmittag konnte man noch nicht das Krankenhaus erreichen, da es vom Wasser noch umschlossen war und es kaum eine Möglichkeit gab, die Patienten zu retten. Anfangs wurden die mit Hubschrauber der Bundeswehr und Polizei gerettet, später mit Booten, nachdem die Strömung nachließ.
Während des Einsatzes, Patienten in andere Krankenhäuser zu verlegen, passierte einem RTW des PTZ-10 Coesfeld ein Eigenunfall mit Patienten im Fahrzeug. Glücklicherweise wurde der Patient im RTW nicht verletzt und die Besatzung des RTW nur leicht. Diese konnten am Abend noch das Krankenhaus verlassen. Der Unfallgegner wurde auch Verletzt und kam in ein Krankenhaus. Der RTW hat Totalschaden.
Bei diesem PTZ-10 Einsatz waren 3 Helfer des DRK Ortsverein dabei. Nach gut 18 Stunden waren die 3 Helfer wieder zuhause und konnten schlafen gehen.
Aber nicht lange...
BTP-500 Kreis Coesfeld
Am Freitag, 16.07.2021 um 11:29 Uhr klingelten unsere Melder erneut. Also ca. 10 Stunden nachdem unsere Helfer aus Eschweiler zurück waren.
Diesmal sollte ein Betreuungsplatz übernommen werden in Heinerzheim/Swisttal.
Die gleichen drei Helfer, die zuvor in Eschweiler waren, fuhren sofort zur Fahrzeughalle und besetzten u.a. unseren RTW und unterstützen den Abschnitt Betreuung in der Führung.
Ebenfalls vom Sammelpunkt Autohof Senden ging es im Marschverband nach Bonn zu einem Bereitstellungsraum wo bereits andere Einheiten von DRK und THW aus dem gesamten Bundesgebiet waren.
Dort ist der Verband nach ca. 3 Stunden fahrt angekommen und wartete auf den Einsatzauftrag. Nach gut 2 Stunden warten ging es los und der Kreis Coesfeld übernahm in Heinerzheim eine Betreuungsstelle, welche in einer Schule eingerichtet war. Dort wurden die Personen betreut, die ihr hab und gut durch die Wassermassen verloren hatten mit Essen und Trinken sowie einem Bett und Dusche.
Unser RTW wurde dort an die hiesige Leitstelle gemeldet, so dass er neben dem RTW vom DRK-Lüdinghausen, für die Notfallrettung zur Verfügung stand. Unser RTW hat 2 Notfallpatienten nach Euskirchen in ein Krankenhaus notfallmäßig transportiert. Die RTW-Besatzung konnte sich ein Bild machen, was das Wasser angerichtet hat, da die im Schadensgebiet im Einsatz waren. In Euskirchen am Krankenhaus konnten sie sich mit dem Rettungsdienst Euskirchen austauschen, wo noch mehr das Ausmaß erkennbar wurde. Das Krankenhaus sowie das dortige Rettungsdienstpersonal war unseren Helfern sehr dankbar, dass sie da waren und mithalfen.
Am Sonntagabend, 18.07.2021 um ca. 17:00 Uhr war unser RTW mit den letzten beiden Helfern zurück. Nachdem der RTW gewaschen und wieder aufgerüstet war, konnten alle Feierabend machen.
Unsere RTW-Besatzung war dort insgesamt 54 Stunden im Dauereinsatz. Zwischenzeitlich wurde der andere Helfer von uns nach 30 Stunden Einsatz ausgelöst durch einen weiteren Helfer, der dann ebenfalls für 24 Stunden vor Ort war.